27. Juli 2014

BBQ ist nicht dasselbe wie Grillen: Wassermelonensalat und Texas BBQ {REZENSION}

Ich muss sagen, ich hatte schon gar keinen Bock mehr, das Buch zu rezensieren. Ewig wartete ich drauf, der Erscheinungstermin verschob sich immer mehr und ich rechnete schon gar nicht mehr damit, es irgendwann in den Händen zu halten.
Jetzt gibt es das Buch endlich. "Texas BBQ" vom Hädecke-Verlag. Gespannt habe ich hineingeblättert. Dieses Buch unterscheidet sich, wie ich finde, sehr von anderen. Es ist keine reine Rezeptsammlung, sondern zeigt an vielen Stellen Tipps, Tricks aber auch Einstellungen und Lebensart des Autors, Jonas Cramby. Das macht das ganze Buch authentisch und interessant. Oftmals blättere ich uninteressiert zu den Rezepten weiter, aber dieses Buch schaffte es irgendwie, mich genauer damit zu beschäftigen. 
Es geht um das BBQ. Nicht um das Grillen. Um es drastischer auszudrücken: um das amerikanische BBQ, nicht das deutsche oder europäische (sofern es sowas überhaupt geben mag).
Durch einige Dokumentationen, hat man die Lebensart im Süden Amerikas schon kennenlernen können. Man stellt sich einen graubärtigen 60jährigen Trucker vor, der mit seinen von der Sonne braungebranntmarkten, tattoowierten Armen vom Campingstuhl aufsteht, sein Bier beiseite stellt und in Ruhe das saftige große Stück Rinderfleisch umdreht, was vor einem Tag noch freilebend, gleich nebenan da grüne Gras genoss.
American BBQ, da denke ich, diese Leute dort nehmen sich den gesamten Sonntag Zeit, um gemeinsam zu sitzen (sie kommen ja auch immer total gastfreundlich daher), Freude zu haben, Bier zu trinken und irgendwann, nach einiger Zeit gemeinsam das fertige perfekte Essen zu genießen.

Ich beneide jeden, der sowas schonmal erleben durfte, ich finde es klingt und sieht immer total toll aus. Fern von Alltagsgedanken, fern vom deutschen Stress für das Essen nur 10 Minuten zu haben und höchstens eine halbe Stunde am Grill zu stehen.


In dem Buch kommt genau dieses feeling rüber. Es wird vorgeschlagen, sich einen Campingstuhl zu kaufen, sich ein Bier zu genehmigen und einfach sitzen zu bleiben, da man ja auf das Fleisch aufpassen muss. 
Die andere Seite des langsamen Grillens, bei dem der Grill mindestes drei Stunden vor dem Essen angeschmissen wird, ist der Genuss. Durch das langsame Garen bleiben die Fleischstücke saftig und butterweich. Hinzu kommt noch das unverwechselbare Raucharoma.

Das Buch ist etwas für richtige Grill BBQ-Liebhaber und meiner Meinung nach nichts für welche, die einfach nur schnell ein neues, gutes Rezept suchen. Sicher könnt ihr die Rezepte auch benutzen, wenn ihr sie schnell zubereitet. Original ist das dann aber nicht. Im Buch ist weiterhin angegeben, welche Grills (ja ich weiß, dafür gibt es ein besseres Wort) man am geeignetsten nimmt, aber auch, dass die Zubereitung im Ofen funktioniert, da dann eben nur das gewisse Flair fehlt.

Ich finde es toll, wenn man sich den ganzen bzw. halben Tag Zeit nimmt für solch ein BBQ. Leider klappt das auch nur, wenn andere mitmachen und da kenne ich kaum welche. Die meisten sind die schnell, schnell-Leute, die dann erst kommen, wenn das Essen bereits auf dem Tisch steht. Schade eigentlich, mir gefällt der Texas-Stil.

Aus dem Buch habe ich schon einige Tipps mitgenommen. Wie man Rubs (das sind die Gewürzmischungen zum Einreiben des Fleisches, nicht zu verwechseln mit Marinaden, die in diesem Buch eher beiseite gelassen werden) am besten selbst herstellt, seine eigene Kombination findet, was man wie macht, wie viel Zeit das Fleisch braucht, welche Temperatur vorherrschen muss usw.


Gleich am ersten Tag habe ich aus dem Buch etwas ausprobiert. Ihr könnt euch denken, dass ich so spontan kein BBQ auf die Reihe bekommen habe, allerdings einen schönen Salat. Ich bin durch die Burger und die dafür selbst eingelegten Gurken darauf gekommen, weil ich bei den eingelegten Pickles auch ein Rezept für Melonenpickles gefunden habe. Dazu gab es einige Seiten weiter ein Verwendungsvorschlag mit Salat.


Ich habe so einen Salat schonmal gemacht, dachte ich. Es ist der, der auch ab und an von Bloggern vorgestellt wird. Melone und Feta. Nichts, wofür man ein Rezept bräuchte, es sei denn das Dressing ist besonders umwerfend.
Nunja, schaut euch dieses Rezept aus "Texas BBQ" einfach mal an. 

Texas BBQ
Jonas Cramby
Hädecke-Verlag
Preis: 29,90 €
ISBN 978-3-7750-0664-4
Seiten: 144
Abblildungen: 141
Inhaltsangabe
Was ist BBQ?
BBQ-Basics: Technik und Zubehör, Holz, Grillzeit und -temperatur Rezepte
Das Beste aus der Mitte
Das Beste aus dem Osten
Das Beste aus dem Westen
Beilagen und Saucen
BBQ-Roadtrip durch Texas
Rezeptverzeichnis






Pickled Watermelon Salad

für die Pickles
1/2 Melone dünn schälen, sodass das Weiß noch erhalten bleibt. Dann in 3-4cm Stücke schneiden
je 200ml Cidre oder Apfelessig und Wasser zusammen mit 180g Zucker, einem 2 Lorbeerblättern, einer Zimtstange, 8 Pfefferkörnern und 1 EL Salz aufkochen. Die Melonenstückchen 1 Minute mit erwärmen.
der Salat

Die eingelegten Wassermelonenstücke mit gleich viel uneingelegten (diese ohne Schale) auf einem Teller anrichten. Je Teller eine halbe kleine rote Zwiebel in Ringe schneiden und darüber verteilen. Etwas Fetakäse (gerne marinierter) nach Belieben darüberbröseln. Salz und Pfeffer aus der Mühle über den Salat geben, mit einigen Spritzern bestem Olivenöl beträufeln und mit Minzblättchen garnieren.

Laut Originalrezept noch zu verwenden: 1/2 Fenchelknolle, gehobelt, eine Jalapeno sowie Saft einer Limette


Frohes Schlemmen, eure TONI

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