Neulich habe ich Brot gebacken. Das ist ja immer so ein Zufall. Entweder gelingt es oder nicht.
Baguette, Ciabatta und Co. bekomme ich ja inzwischen im Handumdrehen hin, aber wenn es um "richtiges" Brot geht mit Sauerteig und so, dann wird es schon schwierig, es gleichzeitig knusprig und mit perfekter Krume zu backen. Schmecken soll es am Ende ja auch noch.
Deshalb bin ich von Büchern über das Brotbacken immer angetan. Nur zu langwierig mit vielen Erklärungen und Co. dürfen sie nicht sein. Ich nehme mir selten viel Zeit mit verschiedenen Teigansätzen zu arbeiten. Wo soll ich dann die Geduld hernehmen, um vorher auch noch einen ganzen Wälzer Informationen zu lesen?
Ich glaube ihr versteht mein Problem und dem ein oder anderen geht es sicher ganz genauso.
So beruhigen mich schon einmal die einleitenden Worte im Buch "Brote einfach handgemacht". Sie lauten: Gutes Brot ist absolut keine Selbstverständlichkeit.
Momentan erlebt das Brotbacken ein Comeback und viele probieren es zu Hause aus. Dabei hat ja nicht jeder einen Steinofen im Garten stehen. Das Brot soll also im eigenen 0-8-15-Ofen professionell gebacken werden. In einer Bäckerei wird der Teig großer Hitze und Dampf ausgesetzt. Für uns gibt es dank Bildhauer Jim Lahey das NO-KNEAD-BREAD, dessen Geheimnis in der langen GEhzeit liegt. Sie entwickelt die Glutenstränge und verleiht dem Brot wunderbar viel Korngeschmack. Ein glühend heißer Topf sorgt für die richtige Hitze und die Entstehung der Kruste wird durch den Dampf verzögert. So geht der Teig auf, noch bevor sich die Kruste gebildet hat.
Das Backen ist total einfach: Lahey schrieb: Die schlechte Nachricht ist, dass ein Vierjähriger das Brot nicht backen kann. Es muss schon ein ambitionierter Achtjähriger sein... das Brot schmeckt fantastisch.
Das Buch bespricht zunächst einige Zutaten und Grundrezepte, alles ist reichlich und groß bebildert, wie ich es liebe. Die Fotos sprechen an sich: ISS DAS BROT! Tipps für das Brotbacken findet ihr auch zu Beginn des Buches.
Dann geht`s mit den speziellen Rezepten los:
- Brot mit Vollkorn und Körnern
- Quinoa, Haferflocken und Perldinkel kommen hier unter anderem zur Nutzung
- Helles Brot, Nussbrot und Gewürzbrot
- Frucht- und Gemüsebrot
- Roggenbrot
- Brötchen, Focaccia und Pizza
- hier sind Mohnbrötchen zu finden, worauf ich ja total abfahre. Ich hoffe sie gelingen mir gut. Für diese brauche ich jedenfalls auch keine Form sondern nur ein Backblech. Genauso wie für die Ciabattabrötchen. Mmmhh, die stelle ich mir lecker mit gesalzener Butter vor. Noch leicht warm und dampfend. Außen knusprig, innen saftig.
- Da die Brötchen nur mit weißem Mehl gebacken werden, steht ehrlicherweise über dem Rezept, dass die gesündere Variante sich auf den folgenden Seiten befindet. Blättert man dorthin, sieht man die Verwendung von Dinkelmehl oder Weizenvollkornschrot (Grahammehl).
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr. Die Größe und der Seitenumfang sind übersichtlich, die Auswahl kreativ und abwechslungsreich.
Brote, einfach handgemacht: Das No-Knead-Bread - ganz ohne Kneten
erschienen am | 15.02.2016 | |
EAN-Code | 9783841904225 | |
Verlag | Edel Books | |
Seiten | 120 mit 80 Bildern | |
Format | 26 x 19.7 x 1 | |
ISBN | 9783841904225 | |
Autor | Kirsten Skaarup | |
Ladenpreis | 12,95 € |
Dass jedes Rezept mit einem Foto begleitet wird, erscheint mir gerade bei Brot sinnvoll. So erkennt man die entstehende Krume, Konsistenz und Kruste, die das Brot später haben wird. Ist es mir zu hell, zu dunkel oder gerade nach meinem Geschmack?
Auch machen sie schon total Appetit auf "einfach nur ein Brot".
Klar, die Unterteilung hilft beim schnellen Zurechtkommen.
Die Brote werden lecker und das ohne viel wissenschaftliche Worte zwischendrin. Ein Buch, was meiner Meinung nach gleichermaßen für Hobbybäcker als auch für professionell-orientierte ist.
Mein abschließendes Fazit: Es gibt nichts zu meckern. Das Buch löst zwar nicht den WOW-Effekt bei mir aus, aber die Rezepte sind alltagstauglich und gelingen leicht. Vor allem, dass es ein Buch für`s Brotbacken GANZ OHNE KNETEN gibt, ist schon beachtlich. Daher gute 7 von 10 Punkte.
2 Kommentare:
Bin eigentlich auch ein Fan von No Knead Broten, aber ein gutes Brot braucht auch seine Zeit. Wenn es also um Brote geht, bei denen Sauerteig, Brühstück, Quellstück oder Vorteig Stunden vorher angesetzt werden müssen, die Teiglinge dann vielleicht noch einige Stunden in den Kühlschrank müssen, wird man auch dafür belohnt, auch in einem 0-8-15 Backofen.
LG
Dagmar
Der Tip kommt mir wie gerufen - ich liebe selbstgebackenes Brot, aber ich backe immer nach dem gleichen erprobten Rezept, da wird's mal Zeit für Neues. Wenn ein Achtjähriger die Rezepte nachbacken kann, sollte mir das ja auch gelingen ;))
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