5. Dezember 2014

Studien zeigen: Eine bessere Kindheit durch gemeinsame Mahlzeiten {REZENSION}

In der Familie zu kochen finde ich gerade für kleine Kinder wichtig. Ich habe zwar noch keinen süßen Spatz, aber ich weiß, dass er in die Essensplanung so gut es geht mit einbezogen werden würde.
Richtig gut essen, keine Fertigprodukte verwenden und Seelen-Slow-Food auf den Tisch zu bringen ist als eingebundene, berufstätige Mutter natürlich nicht gerade das, was nach Leichtigkeit aussieht.
Wie macht man es also? Es zählt das Motto: "Einmal kochen, zweimal essen!. Größere Mengen kochen und dann ab mit dem Rest ins Tiefkühlfach. Doppelrezepte, die gleich das Essen für den nächsten Tag absichern. Heute Pasta, morgen Nudelauflauf.... Etwas Planung, Köpfchen an und schon kann man gesund kochen und auf zweifelhafte Zutaten verzichten.
Das meint auch Julia Hofer, die das grosse Familienkochbuch herausgebracht hat.
Sie ist weiterhin der Meinung, dass sich Eltern nicht ständig an die Wünsche ihrer Eltern anpassen sollten. Das sehe ich eigentlich auch so. Die Kinder sollten mit eingebunden werden, nach ihren Wünschen gefragt werden, ihre Lieblingsgerichte gekocht werden,... aber eben auch Grenzen erfahren. Eltern wollen nunmal nicht ständig Maissalat, Sppaghetti und Würstchen. Außerdem können die Kinder ja erst das Linsen-Curry lieben lernen, wenn sie zuvor auch einmal davon probieren.







Das Familienkochbuch ist als Familienprojekt entstanden. Frau kochte, Mann fotografierte, alle zusammen aßen.
Herausgekommen ist, wie ich finde, ein tolles Buch, was es drauf hat ein Alltags-Standardwerk zu werden, zu welchem man zwei, drei Mal die Woche greifen kann, um sich Inspiration zu holen. Auch ohne Kinder finden die Rezepte Gefallen bei euch, da bin ich mir sicher! Wenn es nicht gerade bei den Frühstück- und Snack-Ideen ist, dann vielleicht bei folgenden Kapiteln: Suppen, salzige Kuchen, Pizza und Co., Pasta, Reis und Co,. GEmüse,  Fleisch, Hülsenfrüchte, Süßes  oder Turborezepte.
Außerdem gibt es noch Küchenwissen und natürlich das Register:)

Super gefällt mir, dass es ein extra Kapitel für Hülsenfrüchte gibt. Nicht, weil ich die so sehr mag, sondern eher im Gegenteil. So kann ich das schön schnell überblättern;) Obwohl mir da ein wahrscheinlich köstliches Kartoffelcurry mit roten Linsen oder ein Kinder-Chili entgeht.
"Kinder-Chili"... da haben wir es doch wieder: ein Zeichen für ein Buch, was wirklich für die ganze Familie gemacht ist.

Toll sind die zwei, drei-seitigen Einwürfe, die man hier und da findet. Beispielsweise "Rülpsen, meckern, kleckern: das Familienessen". Hier gibt es Infos, was einige Studien belegen. Ebenso aber auch Meinungen, die die Autorin vertritt oder aber auch Kulturwissenschaftler, so wie hier in diesem Kapitel Walter Leimgruber.
Er glaubt zum Beispiel, die zentrale Bedeutung von Essen in Familien käme daher, dass physiologische, kulturelle sowie soziale Bedürfnisse angesprochen werden. Sitzen, essen, reden und auf sich und andere konzentriert sein. Alles wird besprochen: Schulalltag, Hobbies und und und. Der alltägliche Austausch quasi.




http://www.at-verlag.ch/buch/978-3-03800-790-6/Julia_Hofer_Das_grosse_Familienkochbuch.html


Es gibt übrigens Studien, die behaupten, dass Kinder, die regelmäßig in der Familie essen, gesünnder sind, bessere Noten bekommen und später nicht so oft Drogen verfallen.
Gemeinsame Mahlzeiten = gesündere Kindheit???
Wer mehr Infos dazu will, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Natürlich auch denjenigen, die einfach nur auf der Suche nach neuen, familientauglichen Rezepten sind.

ISBN: 978-3-03800-790-6
Einband: Gebunden
Umfang: 312 Seiten
Gewicht: 1200 g
Format: 18.8 cm x 26.5 cm 
39,90 EUR

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