23. Januar 2015

Cider, Lauch und Meeresfrüchte

Hugh Fearnley Wittingstall hat mich mit deinem "Drei Gute Dinge"-Kochbuch inspiriert: So lecker kann das sein, wenn sich Meeresfrüchte, Cidre und Lauch treffen. Klar, er hatte Recht mit seinen Muscheln, aber die anderen Meeresbewohner passen wirklich auch vorzüglich in das Konzept.
Ich hatte schon eine Weile so eine Mischpackung tiefgekühlte Meeresfrüchte da und immer wieder sprangen mich interessante Rezepte dafür an. Ich glaube vielleicht, dass es daran liegt, dass ich einfach zu viele Ideen hatte und letztendlich doch nichts mit dem leckeren Zeug gekocht habe.
Ich liebe ja alles, was essbares aus dem Meer kommt! Deshalb ist es eigentlich verwunderlich, dass ich bei diesem Gericht keinen "richtigen" Kaviar, sondern vegetarischen Ersatz genommen habe.
Aber irgendwie hat das sogar noch viel besser geschmeckt, denn ich finde den Geschmack von Kaviar, zumindest vom dunklen, schwarzen (dem Rogen vom Stör) sehr fischig. Der vegetarische Ersatz ist aus Algen hergestellt. Meeresfrüchte haben auch einen intensiven Geschmack, allerdings finde ich nicht, dass er an Fischfleisch erinnert, sondern einen Nebengeschmack von Meer und Salzwasser hat.
Meine Mischung bestand aus Garnelen, ausgepuhlten Miesmuscheln und Pulpostückchen (Tintenfisch, hier mit teils schon lila Färbung durch den Vorgarprozess).

Normalerweise denkt man ja bei Fisch&Co. -Gerichten, dass dabei die Zitrone nicht fehlen darf. Dieses Gericht kommt super ohne aus, da die Säure vom Apfelwein und -Essig hinzukommt.
Außerdem ist es super, dass nur 300ml Cidre ausreichen, dann könnt ihr euch die meist übrigen 30ml gleich mal beim Kochen gönnen. Am besten habt ihr aber noch eine Reserveflasche, die ihr anschließend zum Essen trinkt. Ich lege euch den Savanna Premium Cider aus Südafrika ganz gerne ans Herz, den ich selbst auch verwendet habe. Die Flaschen bekommt ihr beim Weinland Ariana Abayan, dass ich euch hier und dort schon einmal mit anderen Getränken vorgestellt habe.
Der Apfelwein wird aus Granny Smith-Äpfeln gewonnen und hat eine tolle tief-goldgelbe Farbe. Der konzentrierte Saft wird innerhalb von 14 Tagen vergoren. Danach durchläuft der fast fertige Apfelwein noch einmal ein Mikrofiltrationsprozess, bevor er abgefüllt wird.
Geschmacklich ist er top. Nicht zu prickelnd, nicht zu sauer. Für mich der beste Cidre, den ich kenne, denn ich habe sonst immer bei Discountern gekauft und ein schlechtes Händchen dabei bewiesen, obwohl ich nahezu alle Sorten dort ausprobiert habe (you know...?).
Und dran denken: leicht gekühlt genießen. 

Cidre, Lauch und Meeresfrüchte

  • ca. 400g ausgelöste Meeresfrüchte
  • 3 Stangen Lauch (möglichst junger, alternativ 20 Frühlingszwiebeln)
  • 300 ml guten Apfelcidre, z.B. Savanna Premium Cider
  • 1-2  EL Apfelessig
  • Salz, Pfeffer
  • Petersilie
  • vegetarischer Kaviarersatz (gibt's in Discountern neben dem Kaviar)
  • n. Bel. etwas Öl
  1. Den Lauch vom Schmutz befreien (am besten dafür einmal längs bis zur Hälfte einschneiden und ausspülen) und für eine große Pfanne passend schneiden, sodass die Stangen nebeneinander Platz haben. Rundherum salzen und pfeffern.
  2. Cidre über das Gemüse gießen und 6-8 Minuten köcheln lassen, sodass die Stangen sich mit einem Messer einstechen lassen, also essbar, aber noch bissfest sind.
  3. Lauch abtropfen lassen und zum Abkühlen beiseite legen. Dann die Muscheln der Meeresfrüchte für zwei Minuten in den köchelnden Sud geben (alternativ auch gleich mit Garnelen und Tintenfisch zusammen), am Schluss kurz den Tintenfisch durchziehen. Flüssigkeit und Muscheln in einen kleinen Topf geben und mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken. Ziehen lassen.
  4. Garnelen kurz anbraten, sodass sie rosa werden (bei TK-Garnelen einfach 2 Minuten erwärmen), Tintenfischstücke 1 Minute dazugeben.
  5. Alles zusammen anrichten und mit Petersilie und Kaviarersatz garnieren.
Mir schmeckt das Gericht am besten lauwarm und mit einem kühlen Cidre. 

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