10. August 2013

Traditionelles türkisches Gebäck: Baklava

Schon so lange wollte ich mal Baklava machen. In den ganzen Orientfood-Läden sah das immer so lecker aus, aber ich habe es nie probiert. Dann hat mir vor einigen Wochen der Verkäufer ein Stück zum Probieren angeboten. Meine Chance! Und ich muss sagen, ich war wirklich enttäuscht. Nicht so saftig, wie ich es mir vorgestellt hatte, sehr blätterteigig und ausschließlich Walnussgeschmack. Als hätte ich auf eine pure Nuss gebissen. Das bisschen Grün obendrauf entpuppte sich dann leider auch nicht als Pisatzie, zumindest soweit ich das schmecken konnte.
Ich wollte mich aber nicht beirren lassen. Das konnte doch gar nicht sein! So viel Gerede um Baklava, so ein verführerischer Anblick... das muss auch besser gehen! Statt also das Projekt "Baklava backen", was ich mir schon so lange vorgenommen habe, zu verwerfen, musste ich es erst recht starten. Bisher ist es immer daran gescheitert Yufkateig zu bekommen (wennschon dennschon, da nehme ich doch keinen Blätterteig!), aber gezielt in Berlin gesucht, bin ich auch fündig geworden. Ich hatte also meinen Yufkateig von Tante Fanny und konnte loslegen.




Zutaten:

1 Packung Yufkateig, 250g (oder was Jamie Oliver immer als Filoteig bezeichnet:)
150g Walnüsse
65g Pistazien
2 EL Sesam
n. Bel. 3 EL Tahina (Sesampaste) oder Erdnussmus
250g Butter
1 EL Zitronensaft
4 EL Orangenlikör oder Orangenwasser n. Bel.


Vorbereitung:

Die Nüsse hacken (eventuell mit Nusspaste mischen) und das Blech (23x23cm) fetten.
Butter in einem Topf schmelzen lassen. (das Milchige, was sich absetzt nicht verwenden)
Den Sirup herstellen: 500ml Wasser mit 350g Zucker aufkochen und 20 Minuten kochen lassen. Danach 1 EL Zitronensaft zugeben.

Zubereitung:

Hier muss gerade im Sommer schnell gearbeitet werden, da die Blätter leicht trocken werden. In diesem Fall jede Lage vorher mit Butter bepinseln. 

Mit der Hälfte der Teigblätter eins nach dem anderen die Form auslegen und dabei nach jedem zweiten Blatt etwas flüssige Butter drauftröpfeln (oder bepinseln).
Nun die Nussmischung darauf verteilen und die letzten Lagen Teig nach dem gleichen Prinzip darüber legen (den Sesam habe ich immer wieder dazwischen draufgestreut).
Die Teigränder können zum Schluss vorsichtig nach Innen in die Form gedrückt werden.
Nun (vor dem Backen!) den Teig beliebig schneiden. In Rauten, Rechtecke o.ä. Dabei aufpassen, dass keine Teile mehr zusammenhängen.
Die restliche Butter auf den Baklava verteilen und alles 10 Minuten ruhen lassen.
Den Ofen auf 180°C Umluft vorheizen.
Ca. 25 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist.
Nach dem Backen gleich den Sirup (evtl. gemischt mit Orangenlikör) auf den Baklava verteilen.
Nun nur noch abkühlen lassen und dann servieren.


Ich habe die Baklava in das PAMK-Paket getan. Durch das Fett und den Zucker halten sie sich lange.

Einige machen Baklava nur mit Walnüssen. Nehmt einfach, was euch gefällt. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Mandeln und und und. Meine Version ist die türkische Variante, obwohl die Pistazien im Iran auch gern zusammen mit Mandeln benutzt werden. Baklava ist ja im Nahen Osten ein traditionelles Gebäck. Trotzdem wird es überall verschieden zubereitet. Den Orangenlikör/ das Orangenwasser habe ich vom Arabischen abgeguckt. Dort kommt Rosenwasser in den Sirup, aber das hatte ich nicht da und habe deshalb an Orangenwasser gedacht. Vielleicht probiere ich das Rezept im Winter nochmal typisch griechisch mit Kardamom, Zimt und Honig im Sirup aus.

Jetzt fehlt uns eigentlich nur noch ein starker, schwarzer Mocca.

Möglicherweise kommt Baklava aus der Zeit, in der Brot in der Pfanne gebacken wurde. Mehrere Brote wurden dann gestapelt und mit Sirup übergossen.
Übrigens: bakh (armenisch): "Fastenzeit" und Halva: "süß"




8 Kommentare:

Patces Patisserie hat gesagt…

Ich will auch schon seit Ewigkeiten Baklava machen :D
Aber Baklava soll ja mega süß sein, stimmt das?
Und kann ich die Sesampaste oder das Erdnussmus durch irgendwas ersetzen? Ich habe nämlich gegen beides eine Allergie :(

Liebe Grüße
Patricia

Patces Patisserie hat gesagt…

Ups ganz vergessen: Hast du heute Geburtstag? Ich dachte, ich hätte neulich bei Küchenplausch gesehen, dass du am 10.08. Bday hast?
Also: Herzlichen Glückwunsch! Ich hoffe, du bekommst viele tolle Geschenke (vielleicht die eine oder andere Backform? ;) und natürlich einen wunderschönen Tag! :)

Querbeet hat gesagt…

Ich liebe Baklava! Bisher habe ich mich noch nicht selber heran getraut diese Köstlichkeit zu backen, zumal man hier in Köln so viele türkische Geschäfte findet, die wirklich sehr gutes verkaufen.
Dein Baklava sieht sehr gelungen aus. :-)Danke für das Rezept! Und es stimmt zusammen mit Türkischem Mokka oder Tee schmeckt es noch besser!
Liebe Grüße
Nicole

adore2bake hat gesagt…

Respekt das du dich daran gewagt hast! Sieht zumindest sehr gelungen aus dein Ergebnis! Schmecken sie dir denn so gut wie sie aussehen?

Tonia hat gesagt…

@Patce: Ist schon süß, aber wenn du`s selber machst hast du`s ja in der Hand. Ich habe bei der Hälfte einfach die Pasten komplett rausgelassen. Im Original sind die auch nicht dabei. Wird auch definitiv nicht zu trocken dann.
Und vielen lieben Dank, ich hatte gestern wirklich Geburtstag und hab ihn in Hamburg gefeiert! Ein Eisbuch und 1x Partyküche habe ich schon abgestaubt. Gleich kommt noch meine Schwester mit ner Mitternachtstorte und Geschenken vorbei:)

@Nicole: Ich will nicht behaupten, dass ich an die guten türkischen Gebäcke mit meinem Rezept heranreiche, aber wenn man erst einmal den Yufkateig hat, ist es gar nicht mehr so kompliziert:)

@Katharina: Ja, sie waren wirklich gut und sogar Mr.M als Pistazienverschmäher hatte nichts zu meckern:)

Anonym hat gesagt…

Mmmh, Baklava! Deine Bilder machen wirklich Appetit! :-)

Unknown hat gesagt…

Wow.... habe gerade deinen Blog durchstöbert und muss dich nun weiter verfolgen :) haha klingt schräg :) Ich finde deinen Blog Klasse!! Der Grund: ICH LIEBE ESSEN & ICH LIEBE KOCHEN :) freu mich auf weitere Rezepte und werde das ein oder andere sicher Rezept ausprobieren.

liebe Grüße

Giulia

nesrin hat gesagt…

Ich finde auch hausgemachte immer besser. Es sieht köstlich aus.
Lg
Nesrin

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