29. August 2014

Wenn es schnell gehen soll. Wenn es RICHTIG schnell gehen soll: Tarte aux pommes Marie Hélène

Ich glaube so schnell habe ich noch nie etwas gebacken. Also ich meine, dass ich ein Buch in die Hand bekomme und zehn Minuten später am Herd stehe. Das geht aber auch nur mit Rezepten, bei denen man die Zutaten wirklich da hat. Das Buch an sich läd ja schon zum Backen ein, aber extra losfahren und einkaufen? Dazu hatte ich nun wirklich keine Lust.
So bin ich aber, die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut, entspannt durch den Garten gestreift und habe mich unter den Apfelbäumen bedient. Eine schöne Mischung regionaler verschiedener Sorten kam zusammen. Das mag ich bei Kuchen besonders gern: wild gemischt. Für Apfelmus oder Saft hingegen habe ich meine Favoriten entdeckt, da bleibt es dann dabei.



 
Genauso schnell wie beim Backen bin ich heute beim Bloggen. Keine Ahnung woher der Elan kommt, die Arbeit heute kann man jedenfalls nicht als Inspirationsquelle bezeichnen. Jedenfalls ist der Kuchen gerade noch im Ofen, aber ein buttrig-süßlicher Duft durchdringt schon die Küche. Schmeckt der Kuchen nicht, kann ich den Post wohl vergessen, oder aber das Backbuch gleich mit einem Fehlversuch beginnend vorstellen. Potential hat es aber, denn der Kuchen beginnt gerade eine außerordentlich tolle Farbe anzunehmen. Leicht goldig. Wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, ein Gruyère-Gratin würde dort die Hitze genießen.
Stattdessen ist es eine Tarte aux Pommes Marie-Hélène. Ein guter Kuchen, der in französischen Haushalten gerne gebacken wird, da er sehr einfach gehalten ist. Es geht schnell, die Zutaten sind vorhanden (bei mir ist das mit der Butter immer so eine Sache. Da ist immer welche, aber meist natürlich kein ganzes Stück. Gut, dass man hier mit 125g oft auf der sicheren Seite ist) und viele Schüsseln müssen auch nicht extra eingemanscht werden.
Tomaten wollten dieses Jahr nicht so richtig, genau wie die hellen Trauben (die dunklen hingegen sind schon jetzt ein Traum, auch wenn bei einigen die Schale noch im Mund bleibt). Die Zucchinipflanze gibt Gas, aber es ist dieses Jahr eben auch nur eine. Äpfel sind jedenfalls genug im Garten. Damit ich nicht nur wieder so viel erzähle à la: wir haben so viele davon, ich mache dieses Jahr dies und das damit... sondern auch ans Werk gehe, habe ich den Kuchen also gleich mal gebacken (ein kleiner Blick nach hinten zum Backofen, damit das Kunstwerk auch ja nicht verbrennt!). Das Apfelbuch soll auch noch ins Detail getestet werden.
Ich bin mir immer sicherer, der Kuchen gelingt. Deshalb schreibe ich das Rezept nun schon auf:
 

Tarte aux Pommes Marie-Hélène

8-10 Stücke
 
4 große Äpfel (oder dementsprechend) - gerne regional und gemischt
125g Butter
110g Weizenmehl (lieber ein paar Gramm weniger als mehr)
1 TL Backpulver (mit gutem Häufchen)
knapp 1/4 TL Salz (ich habe 4 Umdrehungen mit der Salzmühle genommen, aber diese sind ja unterschiedlich grob einstellbar)
2 Eier
125g Zucker
1 TL Vanillezucker (gerne selbstgemacht, geht ja echt einfach)
3 EL Rum (für den besonderen Geschmack, und Rumaroma allerhöchstens wenn Kinder dabei sind - oder lieber gleich weglassen)
 
  1. Äpfel schälen und von den Kernen befreien (ich befreie eher das Gehäuse von dem Apfel. Gerade bei den eigenen Früchten, welche man von Druck- und Madenstellen befreien muss, schneide ich diese großzügig heraus und schnipple den brauchbaren Apfelrest um das Gehäuse herum ab. Der kleine Überschuss wird dann einfach an den Kernen vorbei abgegessen). Apfelstücke in ca. 3cm-Stücke schneiden.
  2. Den Ofen auf 175°C erhitzen (ich habe mir angewöhnt, bis auf spezielle Ausnahmen, Umluft immer nur dann zu nutzen, wenn wirklich in mehreren "Etagen" gebacken wird)
  3. Butter zerlassen.
  4. Mehl, Backpulver und Salz vermischen. Separat Eier, Vanillezucker und Zucker mischen.
  5. Alle Mischungen zusammenrühren und nichts vergessen: Mehlmischung, Eiermischung, Butter und Rum.
  6. Teig in eine gefettete 22-24cm- Springform geben und die Apfelstücke darauf verteilen. Für ca. 45 Minuten backen.
Nicht ganz abgekühlt und mit Vanillesauce oder -eis essen.
 
 
Auf den Punkt: die Ofenuhr piept: ca. 38 Minuten war der Kuchen jetzt im Rohr und die Stäbchenprobe zeigt keinen Krümel. Trotzdem wirkt der Kuchen noch sehr saftig. Ich schalte den Ofen aus, lasse den Kuchen aber noch drei Minuten bei geschlossener Tür darin. 
 
Wäre mir jetzt nicht schon etwas schlecht vom Naschen, würde ich mich wahrscheinlich regelrecht auf das Gebäck stürzen. So halte ich es aus.
 
Ich bin froh, dass ich noch an die Butter gedacht habe: Es war nicht das erste Mal, dass ich irgendwann merkte, dass ich sie vergessen hatte. Gerade, wenn man sie in einem kleinen Topf zerlässt, der dann auf dem Herd stehen bleibt, lässt man sie dann aus den Augen, rührt den restlichen Teig zusammen und vergisst sie am Ende vollends. Irgendwann wundere ich mich, warum der Teig nach so wenig aussieht und später, was denn das im Topf auf dem Herd sein mag.
Ein paar Mal hatte ich das schon bei Rezepten mit zerlassener Butter. Heute war der Kuchen 1-2 Minuten im Ofen. Ich habe ihn dann noch einmal herausgeholt. Die Apfelstücke habe ich herausgehoben und da ich die Form zusätzlich mit Backpapier ausgelegt habe, musste ich den restlichen Teig nur herausgießen, neues Papier einlegen und alles wieder (mit der Butter!) einfüllen.
Die Äpfel sind so mit einem Hauch Teig überzogen, weil ich sie natürlich nicht komplett sauber herausheben konnte und dafür keine neuen schneiden oder diese mit Wasser abspülen wollte. Warum auch? 
 
Ich habe den Kuchen nur so gebacken. Ohne darüber nachzudenken, wer ihn bekommen oder essen soll. Gerne würde ich ihn anschneiden, um ein Stück zu probieren und zu schauen, wie er innen aussieht. Oder nehme ich ihn morgen zur Arbeit mit? Dann sollte lieber kein Stück fehlen.
 
Was übrigens hingegen ein Vorteil von Rezepten mit zerlassener Butter ist (auch wenn man dazu neigen könnte, sie zu vergessen... obwohl ich bei irgendeinem Rezept einmal eine Verbesserung durch das Weglassen der Butter erzielen konnte), ist, dass man kein Rührgerät braucht. Es geht wunderbar alles mit einem Holzlöffel zu vermischen und man spart sich Abwasch. Das macht dieses Rezept noch einfacher und bringt jedenfalls einen Typ wie mich auch an "Ich habe Lust zu backen, aber aufwändig soll es heute nicht sein"-Tagen an den Herd.
 
Der Post ist fertig. Ich schneide den Kuchen an. Er duftet einfach zu gut (gerade das süße Apfelaroma, was meine Nase streichelt lässt mich schwach werden.













Das Buch "Mia`s süßes Frankreich"

Jetzt habe ich schon so viele Worte verloren, da möchte ich doch noch kurz das Buch vorstellen, was mich so inspiriert hat. Es ist im Thorbecke-Verlag erschienen und ihr bekommt es dort für 16,99€, die sich wirklich lohnen, wenn ihr Frankreich-begeistert seid und /oder gerne backt. Es macht wirklich allein schon Spaß, sich das Buch nur anzuschauen und die kleinen Textchen zu lesen, die es zu jedem Rezept gibt und die eine Distanz zwischen uns und der Autorin Mia Öhrn verschwinden lassen.  
Die Zeichnungen und privaten Fotos lockern das ganze auf und machen das Buch nicht nur zu einer Rezeptsammlung sondern zu einer Art Tagebuch von Mia, was man gerne liest. Ich kann absolut verstehen, was Mia an Frankreich und an dessen Kulinarik findet. Ich liebe es ebenfalls französisch zu backen. Das habe ich auch schon öfters hier auf dem Blog gezeigt. Beispielsweise bei den Cannelés bordelaise oder dem selbstgemachten Blätterteig, Pralin, Financiers noisette und französischem Baguette.  
Ich würde behaupten dem Buch fehlt nichts an Rezepten, die typisch für Frankreich sind. So ganz wird das sicher nicht stimmen, aber von Financier, Eclair, Madeleine, Croissant bis hin zu Forêt Noir (wie unsere Schwarzwälder-Kirsch-Torte) oder Phitivers habe ich erstmal nichts vermisst. Sogar mille feuille ist dabei und... naja, seht doch selbst mal rein. Einen kleinen Einblick zeige ich euch jetzt schon. 


 
 
 
 
 
 
 
 

 

28. August 2014

Wirklich toll: Ritterwerk {SHOPVORSTELLUNG}

Amerikanische Küchen sind doch grandios, oder? Vor allem finde ich es immer so toll, wenn dort die Toaster stehen, bei denen die Toasts noch nebeneinander *pling* machen. Ihr wisst schon... (nagut, der Herr XZ brauchte geschlagene 20 Minuten, um zu verstehen, was ich meine, zumal auch erstmal geklärt werden musste, dass ich einen "richtigen" Toaster meine und kein Sandwich-back-Ding.) naja, halt so ein Toaster:
 

 
 
Sind die überhaupt amerikanisch? So sicher bin ich mir gar nicht. Aber es ist eben ein obercooles Haushaltstool und sowas kommt ja meistens von dort "drüben". Außerdem gibt es bestimmt irgendeine "How i met your mother"- oder "Two and a half men"-Folge, wo so ein Toaster zu sehen ist. Sure!
Nunja, finden kann man so nen Toaster auch in Deutschland. Selten zwar, aber es gibt ihn. Ich bin für euch auf die Suche gegangen.... Und fündig geworden!
Ritterwerk hat solche Toaster "made in Germany" für uns. Und das noch dazu im schicky-Style und mit den Glasfrontenfarben rot, weiß oder schwarz.

 
 
Hier bin ich auch endlich darauf gekommen, wie ich das nächste Mal beschreiben kann, was ich für Toaster meine. Da steht nämlich wie sie heißen: Langschlitztoaster!
Die zwei Toasts können in unterschiedlichen Röstgraden getoastet werden. Nicht sonderlich wundersam, aber: wir haben ne coole LED-Anzeige dafür! Zwei Toasts find ich übrigens auch besser als vier. Einerseits, weil ich eh nicht mehr brauche... und selbst wenn: dann will ich die sekundenfrisch und warm und toaste in der Futterzeit lieber gleich noch die nächste Runde. Naja und andererseits ist es
eben viiiiieeel stylisher :) So hat der Toaster nämlich gerade mal eine Breite von 9cm! Yay! Krümelfach und Brötchenauflage passen trotzdem in und auf  unseren Toaster.
 
Ja, aber nicht nur ich stehe so auf Optik.. Es gibt sogar den product design Award. Und den gewann unser volcano5 Toaster 2011 und 2012 wurde er auch noch für den Designpreis Deutschland nominiert.
 
Bei Ritterwerk (das heißt übrigens wegen Franz Ritter, dem Gründer, so) werden allerlei Tisch und Einbau-Hausgeräte für unsere Küchen gefertigt und entwickelt. Es lohnt sich gerade dann mal dort vorbeizuschauen, wenn ihr dabei seid, eure Küche zu pimpen oder sogar eine neue sucht. Das habe ich im nächsten Jahr auch noch vor mir. Super finde ich dabei den Standort in Deutschland und die Unternehmensphilosophie, die die Standards im Sinne der Bauhaus-Lehre der 20er Jahre setzt: hohe Qualität, Nachhaltigkeit, Materialgerechtigkeit und funktionales Design. Und das alles "made in Germany".

Dafür von mir ein klares "Daumen hoch".
 
 
Mein neuer Toaster (übrigens in weiß) hat schon ein Rezept für euch parat, was die nächsten Tage hier vorgestellt werden soll.
 

25. August 2014

Soll der doch nach Italien fahren, ich hol mir Italien nach Hause {REZENSION "ITALIA"}

Ich bin mal wieder neidisch, weil ich die tollen Urlaubsfotos von Italien sehe und ich dieses Jahr selber nicht dort war. Gerade wo doch Italien so eine kulinarische Hochburg ist. Deshalb umso besser, dass das Buch "Italia" jetzt mein Eigen ist. Es ist wie "California", was ich schon hier rezensiert habe, aus dem KOSMOS-Verlag, hat zwar die gleichen Maße, aber ist inhaltlich ganz anders aufgebaut.
Zunächst geht es nach Jahreszeiten. Das finde ich ganz gut, wenn man regionale und saisonale Zutaten verwenden möchte. Man kocht mit dem, was die Natur hergibt, aber genau das ist es ja auch, worauf man normalerweise sowieso in der entsprechenden Jahreszeit Lust hat.
Wie auf einer Trattoria-Speisekarte findet man dann die Unterteilung in
  • antipasti
  • primi
  • secondi
  • contorni
  • dolce
Man kann sich also ganz fix ein kleines Menü zusammenstellen und mit anderen einen gemütlichen italienischen Abend verbringen.

Italienisch... von Olivenöl bis Wein, all das hält das Kochbuch bereit. Außerdem gibt es wieder Einblicke in italienische Essgewohnheiten und Lebensweisen, wichtige Einkaufstipps und Hinweise, die zum Gelingen der Gerichte beitragen.

Wohin sind meine Klebezettel gewandert?

Brennnessel-Gnocci mit Salbeibutter
Spaghetti mit Barba di frate
Cannelloni mit Spinat-Ricotta-Füllung
Spaghetti mit Tintenfisch und Erbsen
Tintenfische aus der Pfanne
Zuckerschoten mit Tomaten
Salat mit roter Bete aus dem Ofen
klassische südtiroler Weinsuppe
Creme von blauen Trauben
knusprig gebackene Schwarzwurzeln
mit Hackfleisch gefüllte Zwiebeln

Es sind aber auch einfach köstliche Fotos zu fast jedem Rezept, die total Lust auf das Kochen machen. Dieses Buch lohnt es sich im Bücherregal stehen zu haben.

http://www.kosmos.de/produktdetail-117-117/Italia-3020/

ITALIA
Ein Spaziergang durch die Jahreszeitenküche
KOSMOS-Verlag
240 Seiten
227 Farbfotos
laminierter Pappband mit Schutzumschlag
285 x 240 mm (LxB)
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-440-12243-3
 
Die Autoren sind Carlo Bernasconi und Marlisa Szwillus. Carlo ist Koch und hat ein eigenes Restaurant, Marlisa studierte Ernährungswissenschaft und arbeitete lange Zeit bei "Essen und Trinken".

21. August 2014

Frühstück am Nicht-Geburtstag

Ich halte nicht viel davon Geburtstage nachzufeiern. Entweder an dem entsprechenden Tag oder halt gar nicht.
Wenn man natürlich zu einem gemütlichen Sonntagsfrühstück eingeladen wird, bei dem man keinen Finger krumm machen muss, dann ist das allerdings was ganz anderes :)
Zum Geburtstag habe ich nämlich einen mydays Gutschein geschenkt bekommen. Ihr wisst schon, diese Seite, wo man sich tolle Erlebnisse aussuchen kann, die man dann entweder allein, mit Partner oder mit Freunden verbringt.


 
Mich als Foodblogger interessiert da natürlich die Sparte "Dinner und Kulinarisches" am meisten. Klar habe ich auch nichts gegen Fallschirmspringen, Urlaube in tollen Hotels, Spa-Besuche und Co. Aber am Ende zieht es einen dann doch schon in Richtung Essen gehen oder Kochkurse besuchen. Letzteres interessiert mich ja wahnsinnig doll. Ganz besonders gern würde ich mal einen Sushi-Kochkurs machen, denn so viel Sushi ich auch schon gegessen habe: ich habe noch nie selbst welches zubereitet.
Da aber ein weiteres Geschenk schon ein Sushizubehör-Set war, womit ich mich tatsächlich mal zu Hause an so eine Aktion wagen kann, habe ich mich für etwas anderes entschieden. Schließlich wollte ich auch den Schenkenden mitnehmen und ein Kochkurs wäre da absolut nicht die richtige Wahl gewesen.
Frühstück schon viel eher. Also wurde fix gebucht. Ich habe schnell die Daten online eingetippt, konnte mir einen Tag aussuchen, an dem das Event stattfinden soll und hatte wenige Sekunden später meinen Gutschein im Mailpostfach. Mydays und das Hotel haben bestätigt, ich habe den Gutschein mitgenommen und schon am nächsten Morgen Kaffeespezialitäten, Käse- und Wurstbrötchen, Müsli, Joghurt und regionale Spezialitäten genossen.
Leider habe ich dabei ganz das Fotografieren vergessen. Ich wollte euch doch zeigen, wie es war! Aber bei mydays gibt es ja auch Fotos:


Gut finde ich, dass die Fotos hier wirklich das wiedergeben, was man auch beim Frühstück bekommen hat. In einer anderen Sparte "Kleine Köstlichkeiten für Zwei" finden sich nämlich manchmal Standardbilder. Wenn es sich z.B. um Sushi handelt, findet man das gleiche Bild auch bei einer anderen Lokalität.


Das Frühstück hatte einen Wert von 29€. Ich werde meinen restlichen Gutschein demnächst benutzen, um in Berlin entweder kleine Köstlichkeiten und Cocktails genießen zu gehen oder aber mir davon doch Sushi schmecken zu lassen. 




Frohes Schlemmen, eure TONI

20. August 2014

Lerne Nigel Slater persönlich kennen

Ich koche. Das tue ich an so ziemlich jedem Tag meines Lebens, seit meiner Teenagerzeit. Nichts Protziges oder Auffälliges, nur ehrliche, alltägliche Sachen. Die Art von Essen, für die man nach einem arbeitsreichen Tag gerne nach Hause kommt. Ein paar Wochenendrezepte, ein bisschen Kuchen und Backvergnügen, vereinzelte Einmachgläser und Schlemmereien für Festtage. Aber im Allgemeinen bloß schlichte, unaufdringliche Rezepte, eher zum Austauschen als zum ehrfürchtigen Bestaunen.
 
Warum erzähle ich euch das? Ich beginne ja nicht gerade einen Blog, sondern versorge euch schon über ein Jahr mit kulinarischen Einblicken in mein Leben.
Aber alles, was da oben steht, stimmt.
Nur ist es nicht aus meiner Feder.
 

Ein einfaches Buch       ?

 
Diese Zeilen sind die einleitenden Worte des Küchentagebuchs von Nigel Slater. Das hat vor gut einer Stunde die Postfrau gebracht.
Merkt ihr was? Vor einer Stunde!
Es ist also kein Buch, das einige Wochen auf seine Rezension warten muss, weil es vielleicht eher uninteressant oder banal ist. Nein, es ist ein Buch, was mein Interesse geweckt hat. Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache, denn es ist wirklich eher ein Küchentagebuch als ein Kochbuch. Ohne große Umschweife beginnt es auf Seite 14/15 im Januar (das gesamte Buch umfasst 544 Seiten! [532 ohne Register und Co.]) mit einem bescheidenen Brot und einer Suppe aus Wurzeln. Allerdings kommt nach dieser Überschrift nicht etwa sofort ein Rezept. Nein, es folgt ein Tagebucheintrag.
Wundervoll!
http://www.dumont-buchverlag.de/buch/Nigel_Slater_Das_Kuechentagebuch./14479
 

Kein besonders aufregender Tag

 
Nigel erzählt von seinem Tagesverlauf am 1. Januar. Kein besonders aufregender Tag. Er gönnt sich den Rest vom Silvester-Champagner, genießt die Ruhe und beginnt Brot zu backen.
Seine Zeilen zeugen von solch einer Ruhe und Bedächtigkeit, dass es wahrhaft wohltuend ist, sie zu lesen. Man scheint ihn in seiner Küche beobachten zu können, nahezu neben ihm zu sitzen und ihm zuzuschauen.
Es ist toll und weckt zugleich das Bedürfnis ebensolch ein Tagebuch zu schreiben. Weiterlesen will man auf jeden Fall!
 

Hätte ich das gedacht? Ganz sicher nicht!

 
Wie werde ich dieses Buch studieren? Eins ist klar, ich werde alle Seiten lesen! Hätte ich das gedacht? Ganz sicher nicht! Ganz sicher nicht!
Womöglich starte ich das Lesen in der Mitte des Buches. An der Stelle nämlich, zu welcher Jahreszeit wir uns auch gerade befinden. Im Sommer, Ende August. Durch die saisonalen und regionalen Bezüge, die sich bei den entsprechenden Monaten finden, wird es auch für mich einige Anregungen für Rezepte geben. So ist es vielleicht am sinnvollsten, sich das Buch ein ganzes Jahr über schmecken zu lassen. An jedem Tag zwei, drei Seiten zu lesen und somit täglich eine kleine Auszeit zum Lesen zu haben.
 

Die Rezepte

Allein die wenigen Seiten, die ich von diesem Tagebuch nun kenne, lassen mich glauben, Nigel Slater zu kennen. Er schreibt so normal, nicht abgehoben und geht gleichfalls einfach mit seinen Rezepten um. Die Zutaten sind so gehandhabt, dass man sie überall bekommen kann oder auch schon zu Hause hat. Anderenfalls ersetzt man sie eben ohne dass man Bedenken haben muss, Lehrer Slater stünde kopfschüttelnd hinter einem. Im Gegenteil; er würde uns ermutigen, sich nicht exakt an seine Angaben zu halten, denn er möchte weniger das perfekte Gericht auf dem Tisch haben, als Spaß am Kochen und Essen wecken, genauso wie an gemeinsamen Tischrunden, die auch gerne mal um eine Kohlsuppe herum stattfinden können.
 

Geht es nicht auch ohne das Buch?

Das Buch ist top, ich möchte es in meinem Regal nicht mehr vermissen, das sage ich schon jetzt! Von mir gibt es also eine klare Empfehlung, sich "Das Küchentagebuch - Mit 250 Rezepten durch das Jahr" anzuschaffen. Die 39,99€ sind es wert für Tipps für ein gesamtes Jahr (und das nächste und das nächste usw. ja dann auch wieder)!
Denjenigen, die allerdings wirklich nur an einer Sammlung von Rezepten interessiert sind, dürfte das Buch weniger zusagen. Aber trotzdem sollten diese mal einen Blick hinein werfen, möglicherweise werden sie umgestimmt. So wie auch ich einst ein reiner Rezeptesammler war.  
 
Nigel Slater
erschienen: August 2014
532 Seiten
Preis: 39,99 €
ISBN: 978-3-8321-9477-2

18. August 2014

vegetarische Bohnenpfanne griechischer Art mit Feta

Schon eine Ewigkeit verfolge ich voller Spannung die vegetarische Weltreise von meinem geliebten Tomätchen-Blog. Schlimm genug, dass ich da noch nicht mitgemacht habe. Bei mir ist es aber momentan mit Kochen nicht so prall. Kaum Appetit, kaum Leute die mitessen... wie auch immer. Ich kreiere momentan keine geplanten 5-Sterne-Menüs, sondern schaue spontan, was Kühlschrank, Keller und Garten hergeben und koche mir innerhalb 15 bis 20 Minuten das, worauf ich Lust habe. Und das muss nicht immer aus Fleisch, Beilage und Gemüse bestehen. Ich liebe es im Gegenteil, mir ein bisschen grünes Gemüse warm zu machen, zu würzen und mit leckerer Tomatensauce zu verputzen. Sowas wird hier dann auch gar nicht verbloggt, weil es einfach "nur" mal eben schnell geschnippelt und gekocht wird. Und weil es eben ja meist nur als Beilage durchgehen würde.
Warum aber eigentlich? Wenn ich es doch so lecker finde, könnten ja andere auch Gefallen daran finden.
Vegetarische Weltreise - Griechenland

Vielleicht musste die vegetarische Weltreise erstmal nach Griechenland gehen, damit eines meiner Rezepte da irgendwo Unterschlupf finden kann und auch mal auf meinem Blog Erwähnung findet. 
 
 
 
 

Griechische Bohnenpfanne


Zwei gute Handvoll grüner Bohnen kochen (am besten mit Bohnenkraut und ggf. etwas gestückelt). Und zwar in sprudelnd kochendem Salzwasser für 4-7 Minuten. Die Bohnen sollen noch gut Biss haben, denn sie werden später in der Tomatensauce weiter erwärmt.
Öl erhitzen und eine halbe gehackte Zwiebel sowie eine Knoblauchzehe (ihr entscheidet: angedrückt oder gehackt) darin andünsten. Etwas Tomatenmark zufügen und kurz anrösten. Nun die Bohnen mit etwas Bohnenwasser in die Pfanne geben. Einen Zweig Thymian und/ oder Oregano zufügen. Ein, zwei Minütchen warten und dann mit 2-3 EL Balsamicoessig ablöschen. Nun die gehackten Dosentomaten über die Bohnen gießen. Salzen, Pfeffern und abschmecken. Einen Streifen Fetakäse unterrühren und nochmals abschmecken. Ggf. mit Balsamicocreme nachwürzen (zur Not auch ein bisschen Gemüsebrühepulver verwenden). Nach Belieben weitere Fetakrümel über die Bohnen geben und servieren.
Optional: gut mit Fetakäse bedecken und im Ofen bei 200°C für einige Minuten überbacken.
 



13. August 2014

California dreamin' : Rote Goldene Bete Carpaccio mit Trüffelöl und Champagner-Vinaigrette an Feldsalat und Ziegenkäse

Auf einen kalifornischen Markt würde es mich ja auch mal ziehen. Diese Farben, dieses Angebot! Kein Wunder, dass auch die Küche Kaliforniens von frischen Zutaten aus regionalem Anbau lebt! Gerne würde ich mich einmal in das Getümmel beim Farmer`s Market begeben. Das ist ja der Markt. Total eindrucksvoll! Entlang der Santa Barbara Street leuchten die Farben von Kräutern, Avocados, Kürbissen oder Meeresfrüchten was das Zeug hält! Einkaufen, probieren und Zubereitungstipps der freundlichen Farmer ergattern, das stelle ich mir gut vor!

In Kalifornien gibt es die Goldene Bete, ähnlich der englischen "Burpee`s Golden". Beide sind in Deutschland nicht so leicht zu bekommen. Wahrscheinlicher ist dann schon die italienische Chioggia-Bete (tonda di chioggia). Sie hat eine leuchtend rote Schale und ihr Inneres zeigt weiße Ringe auf rotem Fleisch. Na, ihr kennt ja die rote Bete.
 
Ich habe diesmal beide bekommen. Der Weg in den Großmarkt hat sich also gelohnt!
Beim Carpaccio sah das dann abwechselnd angeordnet natürlich super aus! Und geschmeckt hat es auch!
 


Damit der Geschmack richtig hervorkommt und die Farbe erhalten bleibt, nehmt ihr Bete-Knollen, die ihr im Ofen selbst gart. Bei 180°C auf einem mit Alufolie ausgelegten Backblech. Vorher gut abwaschen, abtupfen, mit Olivenöl beträufeln und mit Salz würzen. Je nach Knollengröße 50 bis 60 Minuten im Ofen lassen.
 
 
 
Mit den fertigen Knollen geht es dann weiter:
 

Zweifarbiges Rote Bete Carpaccio
mit Feldsalat und Ziegenkäse

Den Käse krümelig hacken, Salat waschen und trocken schleudern.
Die abgekühlten Bete schälen, in dünne Scheiben schneiden und anrichten.
 
Für die Vinaigrette Schalotte, Senf und Essig vermischen, nach und nach den Sekt und einige Tropfen Trüffelöl unterrühren. Salzen und pfeffern und anschließend Olivenöl und einen Teil Schnittlauch zufügen.
 
Die Vinaigrette vorsichtig (eventuell mit einem Pinsel) über der Bete verteilen. Ziegenkäse und restlichen Schnittlauch darauf verteilen.
Feldsalat mit der restlichen Vinaigrette locker vermischen und auf oder neben der Roten und Goldenen Bete anrichten.
 
Eventuell mit essbaren Blüten garnieren.
 
Zutatenliste:
  • je 2 Knollen (200g) Rote und Goldene Bete
  • 2 EL Olivenöl
  • grobes Meersalz
  • 125g Ziegenkäse
  • 100g Feldsalat
  • essbare Blüten
  • 1 kleine Schalotte, abgezogen und fein gehackt
  • 1/4 Bund Schnittlauch
  • 2 EL Balsamicoessig
  • 1/2 EL Dijon-Senf
  • 4 EL Champagner oder Sekt
  • etwas weißes Trüffelöl
  • Salz, Pfeffer aus der Mühle
  • 6-8 EL Olivenöl

 
 
Das Rezept ist aus dem Buch "California -  Die neue Genussküche der amerikanischen Riviera" vom Kosmos-Verlag. Das Buch habe ich sehr ins Herz geschlossen. Es zeigt eine kulinarische Reise entlang Santa Barbaras, Carpinteria, der Santa Rita Hills und des Santa Ynez Valley. Neben 140 Rezepten gibt es viele Informationen und nützliche Erklärungen zu Produkten und Zubereitungsarten.
Auch einzelne schön bebilderte Seiten zeigen Winzer und Farmer beim Anbau, auf Märkten, bei Festen und Barbecues. Man bekommt einen Eindruck von der Besonderheit der Genusskultur Kaliforniens.
 
 
 
224 Seiten
242 Farbfotos
laminierter Pappband mit Schutzumschlag
285 x 242 mm (LxB)
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-440-12244-0
Art.-Nr.: 12244
Preis: 29,95€
Einen Blick ins Buch gibt es hier.
 
 
Frohes Schlemmen, eure TONI

12. August 2014

(P)flaumiger Grießbrei

Bleiben wir doch gleich mal bei Süßem. Es gibt Tage, da geht das bei mir gar nicht. Dann kommen welche, da darf auch das Mittag gerne mal süß sein. Wie wäre es mit Grießbrei?

Der ist was für Kinder? Joar, vielleicht, aber das ist ja nicht schlimm. Außerdem geht er auch als Dessert oder sogar Frühstück.



Dass ich euch hier ein Rezept für Grießbrei gebe klingt total bescheuert, denn auf jeder Grießpackung steht hinten das Rezept drauf. Milch aufkochen, Grieß einrühren, nach Belieben süßen, fertig.
Es geht aber auch noch etwas raffinierter, schön fluffig, flaumig, geschmeidig, lecker. Und das zeige ich euch jetzt mal.


(P)flaumiger Grießbrei


  • 60g Grieß (+/- 10g, je nachdem ob ihr es flüssiger oder dicker mögt) 
  • 500ml Milch
  • 1 Prise Salz
  • 1TL Butter
  • 1 Ei, getrennt
  • etwas Zitronen- oder Orangenabrieb (unbehandelt)
  • 30g Vanillezucker (oder normaler und das Mark einer halben Vanilleschote)
Die Milch mit Salz und Zucker aufkochen und das Eiweiß zu Eischnee schlagen.
Den Grieß einrieseln lassen und 2-3 Minuten bei minimaler Hitze quellen lassen.
Butter, dann Eigelb einrühren. Zum Schluss den Eischnee unterheben.

Nach Belieben auskühlen lassen oder gleich warm servieren.
Sehr lecker mit Pflaumenkompott (Früchte wie beim Rhabarberkompott einfach einige Minuten mit Zucker und etwas Wasser aufkochen) oder Himbeermarmelade.
Ihr könnt das Kompott oder die Marmelade auch unter den Grießbrei geben, dann ist das Entdecken eine kleine Überraschung und ihr könnt oben immer noch Zimt und Zucker drüberstreuen und eventuell abflämmen.
 
 
 
Sehr lecker ist auch Holunder-Physaliskompott (geht auch mit Holundersirup) oder das beste Apfelmus der Welt dazu.



Frohes Schlemmen, eure TONI

11. August 2014

Chocolate Chip Cookies mit Meersalz

Was macht man, wenn man vergisst die gebackenen Cookies zur Party mitzunehmen?

Ganz klar:
 
Selber essen!!! YUMMMMMMMY!

 

Ich sage euch hier aber gleich mal, dass das ein Rezept ist, was zwar ratz fatz zusammengerührt ist, aber am besten einen Tag zuvor vorbereitet werden sollte. Ja, wie das immer so ist mit Rezepten. Da ist man schonmal spontan und will backen und dann liest man diese Information mal wieder zu spät. Deshalb sage ich es euch jetzt. Solln dich morgen Cookies verführen, musste heute Teig anrühren!
 
Ach und mach gleich n bissl mehr, dann frierste was davon ein und hast immer was parat. Falls du dann Lust auf Cookies hast, lass sie erst leicht auftauen und schneide dann Scheiben und backe. In der Mikrowelle geht das Auftauen auch. Aber ganz vorsichtig und nur ca. 30 Sekunden! Im Gefrierfach hält sich der Teig 6 Monate. Also vorausgesetzt du kannst dich beherrschen.
 
Alternativplan: Iss einfach den Teig! Der ist auch ungebacken einfach mal verdammt gut. Cookiedough eben :)
 
Das Rezept hat bei mir für 9 große Cookies gereicht. Ich verblogge es jetzt, weil die Cookies super lecker sind! Sie sind allerdings nicht chewy, wie ihr es vielleicht von Subway gewohnt seid. Aber da diskutieren die Kenner ja sowieso gerne rum, dass echte amerikanische Cookies auch nicht chewy sind, denn es sind dort eigentlich "einfach" nur Kekse gemeint.
 
Anyway. Ich konnte mich nicht beherrschen, aber ich update den Post hier, wenn ich weiß, ob die Kekse... ähm... Cookies vielleicht chewy werden, wenn man sie wirklich mal die angegebene Zeit ruhen lässt.


 

Chocolate Chip Cookies

250g Zucker (am besten halb-halb braun und weiß)
140g Butter
1 Ei
1 EL Vanilleessenz (oder 10g des Zuckers durch Vanillezucker ersetzen)
230g Mehl
1 TL Backpulver
150g sehr gute dunkle Schokolade (ich hatte Belcolade)
etwas Meersalz oder -flocken
 
 
Die Schokolade grob hacken.
Zucker und Butter schaumig schlagen, danach das Ei unterrühren, anschließend Vanilleextrakt.
Mehl und Backpulver hinzusieben. Alles mischen, am Schluss die Schokolade untergeben.
Zu einer Rolle formen, in Frischhaltefolie wickeln, an den Enden verschließen. 
Am nächsten Tag die Rolle in 9 Scheiben schneiden und auf ein Backblech legen. Nach Belieben ein bisschen Meersalz auf die Keksoberfläche streuen. Den Ofen habt ihr vorgeheizt (Umluft 160°C, sonst 180°C), das Blech war aber draußen (das und anderes ist wirklich wichtig, aber das lest ihr lieber nochmal hier oder da nach). Dann ab für 20 Minuten (kommt wie immer auf euren Ofen an) in den Ofen mit den Dingern und wenn der Rand goldig ist, dann auf einem Rost (!) auskühlen lassen.
 

 
Noch mehr Lust auf Cookies?
 




Frohes Schlemmen, eure TONI

7. August 2014

Wahre Worte III und griechisches Essen

Ihr erinnert euch ja sicher an meinen Post neulich. Eure Ratschläge habe ich gerne angenommen und will sie natürlich auch umsetzen. Mit Kochkursen ist das hier gerade nicht so leicht, aber eine kleine Handvoll Leute würde vielleicht eine private Kochrunde mit mir machen. Also eben so hin und wieder mal ein Kochabend, wobei ich zwar eher die alleinige Köchin sein werde, aber immerhin Esser dabei habe, was ich ja gerade auch im Sommer toll finde, wenn es die Möglichkeit gibt, die gemütliche Runde im Garten zu machen.
Bevor ich umgezogen bin, habe ich direkt neben einem Lidl gewohnt. Joar, ist jetzt nicht so besonders, aber ich will auf was ganz anderes hinaus. Mir ist nämlich wieder eingefallen, dass die da immer so bestimmte Aktionswochen hatten. Damit meine ich nicht die Sonderangebote, die auch andere Supermärkte haben, sondern eben spezielle Dinge, die man sonst nicht bekommt. Ich habe gestern mal nachgesehen, was es momentan bei Lidl so gibt: Griechische Woche. Na das klingt doch nach was. Mir sind gleich einige Ideen in den Kopf geschossen, da hatte ich noch nicht mal das ganze Angebot durchgeblättert. Käsewürfel und Oliven (die haben da immer so ein riesiges Glas mit grünen Oliven, was wir meistens geholt haben) als Häppchen wären schonmal gut. Pita-Brötchen natürlich auch. Und gefüllte Pfefferonen.


Kochen will ich aber auch noch richtig. Und als ich dann eine bestimmte blau-gelbe Flasche gesehen habe, war mir auch klar was. Vor einem Jahr habe ich mit Freunden mal gesagt (da saßen wir gerade beim Griechen:) wir machen mal Metaxasauce selber. Ich habe schon ein bisschen nach Rezepten gegoogled. Eine Metaxa-Fleischpfanne wäre auch eine tolle Idee, aber ich glaub ich bleibe bei einem guten Stück Fleisch mit Metaxasauce. Habt ihr vielleicht ein Rezept für mich? Ich hätte ja schon Lust auf ein authentisch griechisches. Vielleicht kennt ihr ja sogar das von eurem Stammgriechen?
Ich gehe selten zum Griechen. Das Essen ist eigentlich nicht so ganz meins. Ich finde zwar schon immer was und der Ouzo ist auch nicht zu verachten;) allerdings reicht es dann auch wieder für das nächste halbe oder ganze Jahr. Aber mal zu Hause griechisch zu kochen? Da hab ich echt Lust drauf. Da braucht man ja auch nicht zwingend diese typischen Gyrosgerichte machen. Ich habe ja auch schonmal hier was mit Zucchini verbloggt, was authentisch griechisch ist, aber nicht im Restaurant zu finden sein wird.

Frohes Schlemmen, eure TONI

6. August 2014

Wahre Worte II und Tipps und Tricks rund ums PIZZABACKEN

Liebe Leser, danke für euer gutes Zureden, die lieben Kommentare und hilfreichen Ideen zu meinem Post vor einigen Tagen. Ich glaubt gar nicht, wie gut es tut sowas zu lesen! Ich werde auch noch auf die einzelnen Kommentare und Nachrichten antworten.
Ihr habt mir einige Ideen gegeben, die ich umsetzen möchte, zum Beispiel in Kochkurse zu gehen. Nicht, um das Kochen zu lernen, sondern um Leute um mich herum zu haben, die Spaß am Essen und Kochen haben.
Auch regelmäßige Kochabende, auf die man sich schon vorher freuen kann, sind eine gute Idee. Leider kenne ich nur wenige Leute, die dazu Lust hätten, aber irgendwo kriege ich schon jemanden ran;)
Vielleich liegt da auch ein Problem von mir. Ich koche gerne. Aber ich koche ja nicht unbedingt nur für mich. Wenn aber nun mal die Bekochten mit Spiegelei-Ketchup-Sandwich zufrieden sind und andere ausgefallenere Dinge gar nicht mögen oder sogar nicht einmal probieren wollen, dann will ich für mich selber auch nix besonderes machen. Alleine essen ist kacke (sorry!). Großen Appetit auf Sandwich tagein tagaus habe ich aber auch nicht. Hm.
Wenigstens habe ich ein paar Sushiverbündete gefunden, denn den Appetit auf Sushi habe ich noch nicht verloren;) [Kennt ihr eigentlich Leute, die Sushi nur ein bisschen mögen? Irgendwie gibt es nur die, die es lieben und die, die es nicht essen.]
Zurück zu eurer Idee mit den Kochabenden. Vor zwei Tagen haben wir zu dritt einen Pizzaabend gemacht. Es hat stundenlang geregnet, keiner wollte vor die Tür, es wurde überlegt einen Film zu sehen und die Hand zuckte schon fast zum Pizzaservicezettel, als wir uns doch dazu entschlossen selbst Pizza zu backen.
Das gemeinsame Zutatenschnippeln, belegen und vor dem Ofen warten hat mir irgendwie Spaß gemacht, sodass ich auch mehr als ein paar Häppchen vertilgt habe.
 
 
Ich fand es auch toll, dass wir mal etwas anderes ausprobiert haben. Keine Standard-Zu-Hause-Pizza, bei der einfach alles Beliebte geschichtet wird und am Ende die Lage Käse drüber kommt, sondern ein Versuch in die italienische Richtung zu gehen. Und damit das auch noch besser gelingt, habe ich meinen neuen Pizzastein ausprobiert.
Und jetzt muss ich doch echt mal Werbung machen. Die Pizza ist so grandios geworden, dass ich jedem von euch rate, sich einen Pizzastein zuzulegen. Es lohnt sich wirklich! Es bringt irgendwie das italienische Urlaubsflair in die heimische Küche. Die Pizza bekommt ihren typischen, unverwechselbaren Geschmack.
Unsere Öfen können ja meist nur auf maximal 250°C erhitzt werden. In Steinöfen sieht das schon ganz anders aus. Dort ist richtig Feuer angesagt und der Stein speichert die Hitze von 350-400°C grandios. Da sich aber nicht jeder Pizzaliebhaber einen Steinofen zulegen wird, ist so ein kleiner Pizzastein eine tolle Erfindung. Er speichert ebenfalls die Hitze des Ofens. Deshalb: Stein auf ein Rost (mittlere Schiene) in den Ofen legen und diesen 25-40 Minuten vorheizen.
 
 
 
Ich hatte zunächst überlegt mir einen Pizzastein von Tchibo zu kaufen, den gibt es ja zur Zeit dort im Sortiment. Da ich aber nicht wusste, wie gut dieser sein würde, weil Tchibo ja nun nicht ganz so auf Pizzasteine spezialisiert ist, habe ich mich weiter umgesehen. Fündig und glücklich würde ich bei pizzasteinversand.de "Pizza wie vom Italiener zu Hause zubereiten" ist wirklich keine Übertreibung. Schaut euch mal auf der Seite um, da gibt es auch noch Rezepte und Infos.
Gerade das gefällt mir auch super. Also dass man wirklich dahintersteigen kann, warum man was wie macht. Und eben, wieso der Pizzastein die bessere Lösung für italienische Pizza zu Hause ist. Ein paar Tipps und Tricks will ich euch jetzt schon verraten.
 
 

Backen mit dem Pizzastein
  • nehmt einen Pizzastein, denn er kann die Feuchtigkeit vom Pizzateig absorbieren (im Gegensatz zum Backblech). Die Pizza wird damit nach innen hin nicht labbschig oder gar nicht durchgebacken. Das funktioniert, weil der Pizzastein aus dem gleichen Material ist, wie die Steinbacköfen, die zum Beispiel euer Lieblingsitaliener hat.
  • durch den Pizzastein bzw. die Hitze ist die Pizza schneller gar (5-7 Minuten reichen aus), der Belag trocknet nicht aus und somit verbrennen die Geschmacksaromen nicht.
Ausreden zählen nicht. Ich habe auch zu lange gebraucht um mich zu einem Pizzastein durchzuringen, aber der Geschmack belohnt einen und so viel kostet er ja nun auch nicht. Zwei Pizzalieferungen weniger und ihr habt das Geld schon wieder rein. Für 22,50€ könnt ihr hier einen guten Stein ergattern.

Die perfekte Pizza
  • verwende für den Teig Mehl vom Typ "00". Dieses kaufst du im Italienurlaub, bei Pizzasteinversand.de oder im Großhandel. Da der Gluten- und Proteinanteil hier sehr hoch ist, wird der Teig elastischer. Somit kann man ihn dünner hinbekommen.
  • Mozzarella immer gut auspressen (durch ein Mulltuch am besten). So kann die Flüssigkeit nicht beim Backen austreten und die Pizza matschig werden lassen. Büffelmozzarella schmeckt (mir) am besten!
  • Bleiben wir beim Käse: gib ihn authentischer Weise auf die Pizzasauce aber unter den Belag. Warum solltest du das Gemüse damit bedecken, du hast doch hochwertige Zutaten gekauft und bis kein Gammel-Lieferdienst, der was zu vertuschen hat. Die Pizza sieht so viel bunter und schöner aus. Das Auge isst mit!
  • Gib leicht verbrennbare Zutaten erst nach dem Backvorgang auf die Pizza, damit sie nicht bitter werden. Rucola oder Basilikum zum Beispiel. Eventuell dann nochmal eine halbe Minute in den Ofen, viel länger aber nicht.
  • Auch Olivenöl wird ab 190°C bitter, also erst nach dem Backen auf die Pizza träufeln oder einfach weglassen (ich muss kein Olivenöl drauf haben. Obwohl... Basilikum- oder Trüffelöl... das könnte vielleicht was werden;)
  • Keine Teigroller benutzen sondern die Pizza von Hand formen. Ansonsten zerstört man die Hefekulturen und drückt das Kohlendioxid heraus. Der Teig kann also nicht mehr seine schönen Bläschen bekommen. Also: mit den Fingerspitzen den Teig von Innen nach Außen ausformen.
Jetzt fehlt nur ein edler Tropfen für den Gaumen, nicht wahr? Da zeige ich euch jetzt mal meine neuste Entdeckung. Ideal witzig, wie ich finde und eine super Geschenkidee für Loriot-Fans.


    Die LORIOT-Weine sind abgezapft, originalverkork(s)t und wieder erhältlich. WOHLSEIN!
Lange Zeit gab es die Oberföhringer Vogelspinne, den Klöbener Krötenpfuhl und das Hupfheimer Jungferngärtchen nur in diesem Video. Nun, 2013, wurde er zum Leben erweckt. Endlich können wir ebenfalls diese Gaumenschmeichler verköstigen. Je Flasche 9,90€ inklusive einer guten Tat, denn mit dem Kauf spendet ihr für einen guten Zweck. Der Erlös kommt der ehrenamtlichen Arbeit des Bremer Roten Kreuzes zu Gute. Ebenso wird die Werkstatt für Behinderte Menschen des DRK-Sozialwerkes Bernkastel-Wittlich unterstützt.
 
 
 
Ihr kommt in den Genuss von Riesling (trocken) der Mosel, 11,5% vol. sowie Spätburgunder Dornfelder (trocken) der Mosel , 13,5% vol. Wollt ihr mehr über die deutschen Qualitätsweine erfahren, dann schaut doch mal auf dieser Seite, also bei Pahlgruber und Söhne (logisch!) nach. Zum Bestellen geht es gleich hier entlang.

Eine gute Sache, ein guter Tropfen, eine gute Idee.

Frohes Schlemmen, eure TONI

5. August 2014

Fencheltarte oder Miniquiche mit Crevetten

Ich schreibe gerade an einem Post. Damit ich euch aber nicht ganz vernachlässige, kommt hier ein Rezept, dass schon eine Weile in der Warteschleife steht. Kurz und bündig, ohne viele Worte, außer "super lecker" und "nein, das sind keine Marshmallows" ;) Die Bubbles sehen aber fast so aus, oder? Ich hatte da solche Mini-Schafs (oder Ziegen?)käse-Feta-Kügelchen.
 
Endlich hatte ich mal was mit Fenchel gemacht. Irgendwie ist der gar nicht so schlecht, wenn man ihn gut zubereitet. Das erinnert mich an den Fencheltee, den es immer bei Uroma gab. (Nicht zu verwechseln mit Fenchel-Anis-Kümmel! Widerlich, wie kann man sowas trinken? Warum gibt es sowas überhaupt? Mein Vater findet das sogar lecker! Also ehrlich... !)
 
 
Fencheltarte mit Crevetten und Ziegenkäse

Zutaten für den Teig
  • 250 g Mehl
  • 100 g weiche Butter + etwas zum Fetten der Formen
  • schwarzer, frisch gemahlener Pfeffer
  • 2 TL Salz
  • 2 Eier
Zutaten für den Belag
  • etwas Olivenöl
  • 2-3 rote Zwiebeln
  • 1 Fenchelknolle
  • 100 g Spinat, aufgetaut oder frisch
  • 200 kleine Krabben/ Crevetten
  • optional: 75 g Ziegenfrischkäse oder Fetakäse
  • 3 Eier
  • 100 g Schmand oder saure Sahne
  • 50 ml Milch
  • etwas Salz
Den Teig zubereiten. Dabei erst die trockenen Zutaten vermischen und dann die flüssigen einarbeiten. Es entsteht ein Teig, ähnlich einem Mürbteig.
Tarteform fetten.
Den Teig ausrollen und in die Form legen. Überschüssige Ränder abschneiden.
Den Teig in der Form kühl stellen.
 
Den Fenchel kleinwürfeln (ggf. Fenchelgrün aufheben), die Zwiebeln in Streifen schneiden. Beides in Öl für 15 Minuten garen. Salzen.
Eier, Schmand und Milch vermischen. Gegebenenfalls Fenchelgrün hinzufügen.
Spinat (ausgedrückt) und Crevetten unterrühren.

Teig mit dem Belag füllen. Ziegenkäse darüberbröseln.
Bei vorgeheizten 160°C Umluft ca. 40 Minuten backen.


 
 
Frohes Schlemmen, eure TONI


2. August 2014

Für Jedermann {OH.MEIN.GOTT, ich poste das hier doch nicht wirklich!}

Normalerweise schreibt man sowas total entschlossen dazu, etwas zu ändern, glaube ich. Ich bin nicht entschlossen. Ich bin unsicher. Und trotzdem schreibe ich.
Vielleicht werde ich es auch gar nicht veröffentlichen, sondern am Ende doch wieder löschen. Es sind ja nicht nur Unbekannte, sondern vielleicht auch Leute, die ich persönlich kenne unter den Lesern.
Ich bin zu dünn. Ich muss das ändern.
Sowas ist schwierig, man liest oft vom Gegenteil. Von Leuten, die zu viel wiegen, denen es damit aber weißGott genauso schlecht geht und für die es genauso schwierig ist etwas zu ändern. Ich bekomme durch das Foodbloggen viele Spam-Werbemails über Diäten und Co.
„Top“.
Bin ich entschlossen dazu etwas zu ändern? Hm. Vielleicht schon. Vielleicht auch, weil es nicht nur um Äußerlichkeiten geht sondern irgendwie auch um Gesundheit. Manchmal sehe ich in den Spiegel und finde mich gut so wie ich bin. Manchmal finde ich mich zu dünn. Ich sehe dadurch nicht aus wie eine 25Jährige, ich würde mich beim Rotweinkauf vielleicht selber nach dem Ausweis fragen. Dass ich mich zu dick finde oder so ist jedenfalls nicht der Fall. Das bin ich nicht, das weiß ich. Ich bin auch nicht so, dass ich abnehmen will. Will ich nicht und wollte ich nicht. Ich war zufrieden. Aber irgendwie hat sich unbemerkt etwas bei mir eingeschlichen.  Appetitlosigkeit. Und durch das dadurch sich einstellende weniger Essen dann wohl auch Hungerlosigkeit. Woher das kommt? Keine Ahnung. Ich wüsste es selber gerne. Privat geht es mir ja eigentlich ganz gut. In letzter Zeit stand nur das Umzugsproblem sehr im Vordergrund. Beruflich gezwungen weit wegziehen müssen, ohne es zu wollen und ohne es mit privaten Dingen vereinbaren zu können. Das Problem konnte ich erstmal verschieben. Gelöst ist es noch nicht.
Im Netz (oder auch anderswo) wird das dünn sein offensichtlich nicht so sehr diskutiert. Es gibt nur etwas über die Extreme, die Krankheiten, sowas wie Magersucht oder Bulimie und Co. zu finden. Das ganz „normale“ dünn sein, ist jedenfalls nicht so sehr im Vordergrund wie das zu viel wiegen. Dabei glaube ich nicht, dass es mir als Einzige so geht. Wahrscheinlich bin ich aber die einzige, die dann auch noch weiter foodbloggt ;)
Ich muss also alleine durch. Gut. Wie ist mein Plan? Kommt jetzt bloß nicht mit „Na iss doch einfach mal was“ „Ich würde mich freuen, ist doch ein Freifahrtschein zum Futtern“ und schon gar nicht mit so blöden und unhilfsamen Sprüchen wie „Nimm mir doch einfach 3 Kilo ab, ich schenk sie dir“. Das hört man schon ab und zu mal und ich sage euch: Ja, wirklich, ihr seid tolle Hilfen!
Mein Plan ist es auch nicht dem Rat zu folgen und mich auf die Couch zu setzen und Cola-trinkend Lasagne und Chips in mich reinzuschaufeln. Ich möchte meine Essgewohnheiten nicht ändern. Also meine eigentlichen Essgewohnheiten. Ich habe noch nie übermäßig viel gegessen. Damit muss ich jetzt also auch nicht anfangen (Ich glaube das würde jetzt auch in die falsche Richtung gehen, ich muss langsam anfangen). Auch bin ich kein Frühstückstyp (jaja,  Frühstück ist aber die wichtigste Mahlzeit und das wäre für mich gerade ganz gut) und kein Fastfoodtyp à la Restaurant zur goldenen Möwe (wenn ihr mir helfen wollt, dann macht`s ordentlich, mit nur noch Pappburgerfressereien verekelt ihr mir das noch vollends!).
Mein Plan ist es, normal zu essen. Wie früher. Normal, wie es für mich „normal“ bedeutet. Ich will wieder vorm Teller sitzen und Lust haben loszuschaufeln. Für mich geht das am besten in Gemeinschaft. Das macht doch einfach mehr Spaß, oder?
Mein Plan ist es außerdem Sport zu machen. Mag für den ein oder anderen jetzt komisch klingen, aber Muskelaufbau kann nun mal nicht das Schlechteste sein. Und zum Muskelaufbau braucht es ja auch Energie aus der Nahrung. Zumal Sport vielleicht eine Möglichkeit gibt den Kopf frei zu bekommen. Vom Alltag und vom Nachdenken über das Essen. Selbst wenn man kaum was isst, ist das Essen doch viel vordergründiger als es logisch ist. Man ist zu dünn und denkt den ganzen Tag über dieses Thema nach. Bekloppt, oder? Und jetzt tue ich es schonwieder. Also Schluss für heute.


eure TONI
 
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